Maó no ore ga dorei elf o jome ni šitanda ga, dó medereba ii?

„Sind Sie ein schüchterner, sozial ungeschickter Zauberer, der sich nach Familie und ein wenig Liebe sehnt? Wir haben die Lösung für Sie – Sklaverei!“ Nein! So werde ich euch dieses Anime wohl nicht verkaufen können, also versuchen wir es anders. „Last uns diese Serie mit einem bezaubernden Elfenmädchen anschauen! Elfen sind in den letzten zwei Jahren in Animes im Trend, und außerdem ist Nephy süß und anhänglich, fast wie ein Welpe, sie wackelt sogar mit den Ohren, wenn sie sich freut! Na, was sagt ihr – Bock auf sie?“ Das klingt doch schon besser, und wenn wir im Titel unauffällig das Wort „Dorei“ in „Ehefrau“ übersetzen, funktioniert es noch besser. Was fügen wir noch hinzu? „Wir haben hier ein niedliches und lustiges Drachenmädchen, falls ihr vielleicht noch eine Tochter wollt, und im Gegensatz zu anderen Animes werden wir sie hier nicht sexualisieren!“ Ja, das ist gute Werbung, Foll ist cute, das wird gut ankommen! Wenn wir ihr auch noch ein kleines Trauma verpassen, das sich am Ende liebenswert auflöst, werden die Zuschauer begeistert sein! Aber sicherheitshalber geben wir auch den beiden Hauptcharakteren etwas Trauma, Traumata kann man nie genug haben, sie helfen den Charakteren zu wachsen! Gut, was kommt als Nächstes? Als Bösewichte nehmen wir Missverständnisse, Vorurteile und stellenweise eine leicht fanatische Kirche, denn dadurch wird ein weiterer weiblicher Charakter hervorgehoben, der die Welt mit nüchternen Augen sieht, und die Leute werden sie deshalb mögen! Ich sehe es schon, das wird ein 11/10 Anime... Gut, genug Unsinn, der Gesamteindruck dieser Serie erinnert mich am meisten an das Anime I’m Giving the Disgraced Noble Lady I Rescued a Crash Course in Naughtiness vom letzten Herbst. Es gibt hier (vor allem am Anfang) eine ähnlich unterhaltsame und ziemlich nette Chemie zwischen dem Hauptpaar, beide Charaktere sind auf ihre Weise sympathisch. Auch die meisten Nebencharaktere sind zumindest in Ordnung, wie ich schon schrieb, Foll ist cute und ihr Geplänkel mit Chastille funktioniert meistens. Im Gegensatz zu dem bereits erwähnten „I’m Giving (ich werde es nicht noch einmal ausschreiben)“ funktioniert der Humor hier oft, oder besser gesagt – ich habe hier definitiv mehr gelacht. Was mich am Ende am meisten gestört hat, war die Geschichte, die teils sehr vorhersehbar und nicht halb so interessant war, wie sie hätte sein können. Trotzdem verdient sich die Serie von mir, genau wie „I’m Giving (ihr wisst schon, wie es weitergeht...)“ auf jeden Fall die 6/10, gut, vielleicht auch 6,1/10! (13.06.2024)