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Liesl Karlstadt (Hannah Herzsprung, Bettina Redlich) und Karl Valentin (Johannes Herrschmann) leben beide für die Bühne und feiern im Frankfurter Hof rauschende Erfolge. Als Karl für Liesl ein lustiges Couplet schreibt, beschließen sie, als Paar aufzutreten. Trotz der baldigen Heirat Karls verliebt sich Liesl in den seltsamen, misanthropischen Querkopf und die zwei haben eine Affäre. Als sich der Gesundheitszustand von Karl verschlechtert, er leidet unter Asthma, versucht ihm Liesl beizustehen. Doch der herannahende Krieg verdüstert alles noch mehr. (ORF)

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NinadeL 

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Deutsch Die gemeinsame Biographie von Liesl Karlstadt (1892–1960) und Karl Valentin (1882–1948) war natürlich schon lange ein attraktiver Stoff für eine Verfilmung. Das Phänomen dieses komischen Duos erstreckt sich über einen langen Zeitraum von 1911 bis Valentins Tod. Jo Baier griff dieses Thema mit einer soliden Portion Respekt auf, mit Achtung, aber vergaß auch nicht die menschliche Seite und den Humor. Einige ihrer besten Kurzfilme entstanden in der Produktion von Ondra-Lamač-Film (Orchesterprobe, So ein Theater!, Im Schallplattenladen, Der verhexte Scheinwerfer). Aus heutiger Sicht ist das Privatleben von Karlstadt und Valentin schwer zu fassen, da sie lange in einem Dreiecksverhältnis mit seiner Ehefrau Gisela Royes (1881–1956) lebten. Dennoch waren die Beziehungseinstellungen in der Zeit des Wilhelminischen Deutschlands von anderen Umständen geprägt als heute. Sicher ist nur, dass Karlstadt mehr Valentins Entscheidung gefährdete, sich eine neue Schauspielpartnerin, Annemarie Fischer (1917–1988), zu suchen. Dies, in Kombination mit Valentins Unfähigkeit, es zu ertragen, wenn Karlstadt geheiratet hätte, führte zu ihrem Suizidversuch. Außerdem war Valentin kein erfolgreicher Geschäftsmann und all seine eigenen Geschäfte (aufgebaut mit ihrem gemeinsamen Geld) scheiterten. Es war daher für beide besser, sich zu trennen. Karlstadt gelang es, die meiste Zeit des Zweiten Weltkriegs abgeschieden in den Bergen zu verbringen, was nach dem Krieg zu Versöhnung und einem kurzen Comeback mit Valentin führte. Als Solistin hatte sie noch eine schöne Karriere vor sich, aber paradoxerweise war die Einzige, die eine Renaissance des Interesses am Duo Valentin/Karlstadt erlebte, Annemarie Fischer, die zu Valentins nicht erreichtem 100. Geburtstag ihre Memoiren veröffentlichte. Wie man sieht, hätte das Material genug für eine eigene Serie hergegeben, aber auch so ist es dem Fernsehfilm gelungen, das Wichtige darzustellen. Die Schauspielleistungen von Herrschmann und Herzsprung sind epochal, die Musik von Konstantin Wecker ist großartig. Persönlich gefällt mir am meisten die Rekonstruktion der Dreharbeiten zu den Filmen Der Firmling und Beim Nervenarzt. ()

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